BUND Kreisgruppe Segeberg

Historie

Streuobstwiese Norderstedt

Die Norderstedter Streuobstwiese wurde im April 1992 angelegt. Durch Obstbaumspenden der Firmen

  • Rekord Fensterbau
  • Firma Plambeck
  • Primus Bauelemente

konnten rund 70 Obstbäume durch die Stadt Norderstedt auf dem ca. 1,4 ha großen Gelände gepflanzt werden. Seit Juli 1994 wird die Wiese zusammen von der Stadt und den BUND betreut. Seitdem wurden durch uns weitere 40 Hochstamm-Obstbäume gepflanzt. Bewußt wurden hier nur alte und kaum noch bekannte Obstsorten genommen. Weiterhin wurden durch den BUND alle Bäume mit Sortenschildern versehen, um Norderstedter Bürger und Bürgerinnen mit den Namen bekanntzumachen.  

Im April 2019 wurde entschieden, die Streuobstwiese mit fünf bunten Umweltbildungstafeln auszustatten. Mehr Informationen zu dieser Aktion finden Sie hier.

Ökologische Bedeutung: Tierwelt

Insgesamt findet man in Obstwiesen bis zu 3.000 Tierarten. Für viele Arten sind Obstwiesen der wichtigste Lebensraum überhaupt, sie haben hier ihr Hauptvorkommen. Man spricht in diesen Fällen von charakteristischen Arten.  

Der Steinkauz, der Charaktervogel von Obstwiesen, benötigt nicht nur Höhlen, sondern er schätzt auch freieres Gelände als den Wald. Für ihn sind deshalb Obstwiesen und Kopfbäume ideale Lebensräume.

Natürliche Baumhöhlen entstehen zum einen an alten absterbenden Bäumen, indem Stamm oder Aststümpfe ausfaulen und zum anderen in erster Linie durch Spechte, die aber ebenfalls totes bzw. morsches Holz bevorzugen.

Verlassene Spechthöhlen werden z. B. von Star, Gartenrotschwanz, Trauerfliegenschnäpper, Kleiber und Wendehals als Nachmieter genutzt. Nonnen-, Hauben-, Tannen- und Weidenmeisen betätigen sich selbst als Höhlenbauer.

Für die Fledermäuse (Abendsegler, Zwergfledermaus, Rauhautfledermaus und Bechsteinfledermaus) sind die Höhlen der Obstbäume und das Biotop Obstwiese das wichtigste Wohn- und Jagdrevier in der heutigen Kulturlandschaft.
Bilche, wie Garten- und Siebenschläfer, haben auch den Wert von kleinen Höhlen erkannt. Die kleinsten Höhlen schaffen sich Insekten: Hornissen, Wespen, Hummeln und Wildbienen bohren sich Bruthöhlen in das Holz.

Lurche und Kriechtiere, wie die Erdkröte und Grasfrosch, Blindschleiche und Waldeidechse sind ebenfalls relativ häufig auf Obstwiesen anzutreffen. Durch Teiche, Trockenmauern und andere Zusatzstrukturen wird ihr Vorkommen noch gefördert. Alle Amphibien und Reptilien sind heute geschützt. Für die ökologische Stabilität in den Obstwiesen leisten sie einen wertvollen Beitrag.

Ökologische Bedeutung: Pflanzenwelt

(c) Verena Peters

Pflanzen und Tiere bilden eine Einheit. Eine abwechslungsreiche Flora sorgt auch für eine reiche Fauna. Die Brenessel z. B. ist Nahrung für die Raupen des Admiral, Kleiner Fuchs, Distelfalter, Tagfauenauge, Landkärtchen und Citronenfalter.


Extensiv genutzte Obstwiesen sind aber auch für manche botanische Kostbarkeit gut, z. B. sind Hohler Lerchensporn, Goldstern und Märzenbecher auch hier zu Hause.
Auf Apfelbäumen wächst als Halbschmarotzer die Mistel.
Auch Arten wie Magerite, Schafgarbe, Kerbel, Vogelwicke, Wiesenstorchenschnabel, Bibernelle, Günsel, Lungenkraut, Sauerampfer, Lanzett-Kratzdiestel, Habichtskraut u. v. m. finden auf einer Obstwiese Platz.  

Weiterführende Links

Noch mehr Informationen finden Sie, wenn Sie auf folgende Links klicken: 

Steinkauz:                                                    

BUND Hessen

Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen

 

Streuobstwiesen: 

Netzwerk Streuobstwiesen S-H 

Streuobstwiesen-Niedersachsen

Für Schleswig-Holsteins Obstwiesen zum Erhalt einer lebenswerten Landschaft 

 

Alte Obstsorten:  

Alte Obstsorten

Obstsortendatenbank

Projekt ‚Kulturgut- Ostfriesische Kulturpflanzenvielfalt‘